Fichtelgebirgsverein e. V.
Ortsgruppe Münchberg
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Vor 125 Jahren wurde der FGV-Münchberg gegründet, deshalb sollten
bei der Wanderwoche vom 29. Mai bis 5. Juni im Spessart 125 Kilometer
gewandert werden. In Schollbrunn wurden die 16 Münchberger bestens
untergebracht und umsorgt und während von Niederbayern bis NRW
jeden Tag schwere Unwetter wüteten, herrschte im südlichen Spessart
schönstes Wanderwetter. Wie sollte es aber auch anders sein, hieß doch
die Unterkunft "Zur Sonne".
Die Wanderungen führten meistens durch die berühmten Wälder mit
ihren beeindruckenden Baumriesen. In Naturschutzgebieten mit 400-
jährigen Eichen konnten die Teilnehmer lernen, dass auch Totholz ein
wichtiger Lebensraum ist und zwei mal kreuzte eine Rotte Wildschweine
wenige Meter vor der Gruppe den Weg, der hier mit einem Wildschwein
markiert war. Aber auch Aussichtspunkte, von denen man die Silhouette
von Frankfurt und die Taunushöhen sehen konnte, lagen am Weg. Eine
zünftige Einkehr gehörte immer dazu und zu der Frage, welches denn
das berühmte Wirtshaus im Spessart sei, können die Münchberger jetzt
einige Vorschläge machen. Auch die Kultur kam nicht zu kurz. Die
älteste Kirche am Untermain in Urphar oder die Martinskapelle in
Bürgstadt mit ihren Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert wurden
ebenso besichtigt wie die Bauruine der Centgrafen-Kapelle aus dem 17.
Jahrhundert oder ein Keltischer Ringwall. Spaziergänge durch die
malerischen Altstädte von Wertheim, Bürgstadt und Rothenfels rundeten
das Programm ab. Bemerkenswert ist, dass auch zwei Frauen, die ihren
80. Geburtstag bereits gefeiert haben, die gesamte Strecke mitgelaufen
sind. Das beweist, wer regelmäßig wandert, bleibt fit.
Wie viel Glück mit dem Wetter die FGV-ler bei dieser in jeder Hinsicht
gelungenen Wanderwoche hatten, zeigte sich bei der Rückfahrt, als sich
im Raum Bamberg ein heftiges Gewitter mit Starkregen und Hagel über
den Heimfahrern entlud.
125 Jahre FGV-Münchberg - 125 km wandern im Spessart
Das war bis in die 1960er Jahre bei jedem Wetter der Schulweg der
Oberwintersbacher Kinder, 3,5 km lang mit 300 Höhenmetern. Berg-
auf mussten sie auch noch die Einkäufe für die Familie mittragen.
Für die Brotzeit fanden sich immer besonders schöne Plätze, hier
mit Blick auf Dammbach
Meistens waren die Wege einwandfrei und sehr gut markiert, aber auch
ein Europäischer Kulturweg kann nach Waldarbeiten so aussehen.